Warum selbermachen?

Bei der Fülle der auf dem Markt angebotenen Produkte ist die Frage berechtigt: Welche Vorteile hat es, dekorative Kosmetik selbst herzustellen? Selbst im Naturkosmetiksegment gibt es eine große Auswahl an Make-up, vom höherpreisigen Demeter- bis hin zum günstigen Discounterprodukt mit EU-Biosiegel. In diesem Beitrag erläutere ich Ihnen, warum ich glaube, dass sich ein Versuch lohnt… und Sie vielleicht überzeugen wird.

Lippenstift mit Eisenoxid Rot

Neugierig …

Meinen ersten Kontakt mit selbst hergestelltem Make-up hatte ich 2007: Eine Bekannte schminkte mich mit ihrer Mineral Foundation. Auch wenn es noch einige Jahre dauern sollte, bis meine eigene »MF« optisch und haptisch überzeugen konnte, war ich fasziniert von der Einfachheit des Konzepts. Ein Jahr später folgten erste Versuche mit selbst gegossenen Lippenstiften. In einem französischen Onlineshop gab es eine kleine, feuerrote Silikongießform, die zwar kurze, aber an ihrer Spitze perfekt geformte Lippenstifte ermöglichte. Ich experimentierte mit verschiedenen Formulierungen, variierte die Anteile von Ölen, Buttern, Wachsen und Pigmenten, beobachtete, wie sich die Eigenschaften der Lippenstifte dadurch veränderten. Auch Fehler begleiteten mein Lernen: Manche Stifte wurden nach Wochen matt, einige zeigten nach kurzer Zeit auskristallisierte Partikel.

Skin Shades - Hautton-Mischungen für dekorative Kosmetik

Mir wurde rasch bewusst: Dekorative Kosmetik herstellen ist einfach, aber auch in diesem Bereich erfordern optimale Ergebnisse fundiertes Wissen über Rohstoffe und Herstellungsverfahren. Abgesehen von kleineren, optischen Makeln waren diese Lippenstifte so überzeugend, dass ich tatsächlich seit 2008 keinen einzigen mehr gekauft habe.

Mineral Foundation mit Pure Minerals realisiert und Kabuki von Olionatura
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… dann vollends überzeugt.

Später wagte ich mich an die Umsetzung von Lidschatten und Rouge, zunächst in Form loser Puder. Nachdem mir geeignete Werkzeuge zur Verfügung standen, realisierte ich gepresste Varianten, die in der Anwendung komfortabler waren als ihre losen Pendants: Sie staubten kaum, ließen sich problemlos in der Handtasche transportieren und unterwegs anwenden. Fast zeitgleich begann ich mit der Entwicklung einer Formulierung für Kosmetikstifte, die mich bis heute begleitet. Schließlich kreierte ich mit der Satin Compact Foundation mein erstes Cream-to-Powder-Produkt. Ihm sind bis heute weitere gefolgt, weil das Konzept überzeugende Möglichkeiten eröffnet, das Hautbild zu egalisieren und gleichzeitig nahezu unsichtbar zu sein. Heute entstehen alle meine Make-up-Produkte in meiner privaten Rührküche – es sind für mich die besten Produkte, die ich je hatte. Ich muss keine Werbeaussagen bedienen und Inhaltsstoffe ohne echtes »Mehr« an Wirkung oder Funktionalität einsetzen, sondern kann mich auf wenige, überzeugende Inhaltsstoffe konzentrieren. Das überzeugt meinen Geldbeutel und meine Haut.

Ich muss keine Werbeaussagen bedienen und Inhaltsstoffe ohne echtes »Mehr« an Wirkung oder Funktionalität einsetzen, sondern kann mich auf wenige, überzeugende Inhaltsstoffe konzentrieren.

Bei der Fülle der auf dem Markt angebotenen Produkte ist die Frage berechtigt: Welche Vorteile hat es, dekorative Kosmetik selbst herzustellen? Selbst im Naturkosmetiksegment gibt es eine große Auswahl an Make-up, vom höherpreisigen Demeter- bis hin zum günstigen Discounterprodukt mit EU-Biosiegel. Was mich betrifft, war der Hauptgrund zunächst reine Neugier. Ich hatte bereits ausgesprochen positive Erfahrungen mit selbst hergestellter Pflegekosmetik gemacht – da lag es nahe, auch den Bereich der dekorativen Kosmetik auszuloten.

Farbiger Lipliner-Strich
Jumbo Pencil »Natural Liner« in Black und White

1. Gesunde Haut

Eine meiner überraschendsten Erfahrungen mit diesen selbst hergestellten Produkten ist ihre positive Wirkung auf meine Haut. Innerhalb kurzer Zeit sind Unter­lagerungen verschwunden, die bis dahin keine Pflege (auch nicht meine selbst entwickelte) völlig eliminieren konnte. Meine Lippen kennen durch meine eigenen Lippenstifte kein Austrocknen mehr – diese bieten neben ihrer Farbe die intensive, schützende Pflege pflanzlicher Öle und Buttern. Meine Foundation hält den ganzen Tag und wirkt absolut natürlich. Selbst hergestellte dekorative Kosmetik ist mehr als Farbe – sie begleitet Ihre Haut durch den Tag, ohne ihre Funktionen zu stören. Insbesondere für Menschen mit kranker oder hypersensibler Haut kann selbst hergestelltes Make-up eine Möglichkeit darstellen, das Hautbild während der Behandlung sofort gleichmäßiger und schöner wirken zu lassen.

2. Kontrolle über die Inhaltsstoffe

Eine der häufigsten Aussagen, mit denen ich im Kontakt mit Leserinnen und Kundinnen konfrontiert bin, ist die Befürchtung, der eigenen Haut durch die Verwendung von Kosmetikprodukten zu schaden. Ich spüre eine deutliche Verunsicherung und den Wunsch, zumindest in einigen Bereichen des Lebens eine gewisse Kontrolle über das zurückzugewinnen, was wir konsumieren. Der Bereich der Kosmetik eignet sich sehr gut dafür. Tatsächlich enthalten viele konventionelle dekorative Kosmetikprodukte kritisch diskutierte Farb- und Konservierungsstoffe. Indem wir unsere Make-Up-Produkte selbst herstellen, haben wir es in der Hand zu entscheiden, welche Inhaltsstoffe wir einsetzen. Vor allem jedoch entscheiden wir, was nicht in unseren Produkten enthalten sein soll – und das ist ein ganz entscheidender Vorteil.

3. Geringe Kosten

Das Herstellen der eigenen dekorativen Mineralkosmetik ist verhältnismäßig preiswert. Man kann mit einer überschaubaren Anzahl an Rohstoffen viele verschiedene Produkttypen umsetzen, die Rohstoffe sind zudem in der Regel länger haltbar – Pigmente sogar viele Jahre – und wir benötigen wenig Equipment, um überzeugende Produkte herzustellen. Im Vergleich zu gekauften Produkten kann man ohne qualitative Einbußen zum Teil sehr viel Geld sparen. Je nachdem, welche Markenprodukte Sie vorher gekauft haben, haben sich die Investitionskosten schnell amortisiert. Selbst qualitativ hochwertige, hochpreisigere Markenpigmente sind, bezogen auf die kleinen Mengen, die wir benötigen, bezahlbar.

4. Die pure Lust am Tun

Selbermachen – gleich welche Produkte es betrifft – ist ein Weg der »aktiven Meditation«. Wir konzentrieren uns auf das, was wir tun, erleben, das unser Tun wirksam ist und das Ergebnis tiefe Freude und Zufriedenheit schenkt. Die Einfachheit der Herstellung, die überschaubaren Kosten für Material und Equipment sowie die überzeugende Qualität der Produkte senken die Hemmschwelle, dieses Hobby auszuprobieren. 

5. Die Freude über das Ergebnis

Was wäre die Herstellung wundervoller Kosmetikprodukte, wenn sie nicht absolut überzeugend an uns wirken würden! Ein auf die eigenen »Farben« abgestimmtes Make-up lässt unsere Augen strahlen, schenkt unserer Haut einen sanften, gleichmäßigen Schimmer, lässt uns frisch aussehen. Wir haben es in der Hand, genau die Farben zu verwenden, die zu uns passen. Ist das nicht phantastisch?

Starten Sie jetzt – mit Ihrer individuellen dekorativen Kosmetiklinie.

Federleichte Foundation, pflegende Lippenstifte, samtige Lidschatten – alles ist möglich. Olionatura® unterstützt Sie dabei: Mit qualitativ hochwertigen, hochreinen Markenpigmenten deutscher und europäischer Hersteller, durchdachten Tools für die Umsetzung, Formulierungen und viel Know How.

4 comments

  1. Tina van Hooijdonk

    Vielen Dank für diesen faszinierenden Beitrag! Früher habe ich meine Hautpflege selbst gerührt und war auch zufrieden. Was mich schließlich wieder zu käuflicher Kosmetik und Hautpflege gebracht hat, waren die angebrochenen Gebinde der Inhaltsstoffe. Man braucht häufig nur homöopathische Dosen. Vor allem, wenn man nur für sich selbst rührt. Und wenn das abgebrochene Produkt dann am MHD vorbei ist, entsorge ich es schweren Herzens. Vielleicht ist das bei Pigmenten als trockenem Produkt anders als z.B. bei Flüssigkeiten. Oder ich gründe hier ein Rühr-Clübchen 😊

    1. Liebe Tina, ja, das verstehe ich gut. Bei Pigmenten ist es zum Glück anders; sie halten (mit wenigen Ausnahmen, wie z. B. Stärken) locker über 10 Jahre. 🙂

  2. Caroline Brambier

    Auch mir geht es so. Die Cremes die ich gemacht habe waren gut. Nur war alles zu schnell abgelaufen. Bei der dekorativen Kosmetik war der Lippenstift zu fest. Die Deckkraft war gut der nächste besser aber die Deckkraft nicht mehr so wie ich es gerne hätte. Und dann die Pigmente das mischen vom richtigen Farbton ist so schwierig. Dann wenn ich den Farbton hatte durch mischen kam noch Öl dazu und schon war die Farbe anders. Ist nicht so einfach. Irgendwann war ich frustriert und mache zur Zeit eine Pause. Pigmente sind ja haltbar.

    1. Liebe Frau Brambier,

      ja, es spielen viele Parameter hinein, um die ideale Farbe zu finden, wenn man feste Vorstellungen hat. Da ich z. B. Lippenstifte schon sehr lange selbst mache (es dürften jetzt schon mehr als 8 Jahre sein), bin ich bei der Farbe jedoch offen und trage die Ergebnisse, solange mir der Unterton steht. Wollte ich eine bestimmte Farbe eines Kaufstifts imitieren, wäre dies vermutlich schwieriger. In Firmen ist die Farbentwicklung eine sehr aufwändige.

      Ich lasse mich oft überraschen. 🙂 Allerdings notiere ich so gut wie alle Mischungen, und mit der Zeit hat mein ein Repertoire an Nuancen, die sich leichter in eine bestimmte Richtung »weiterdenken« lassen.

      Herzliche Grüße und gute Ergebnisse nach der kreativen Pause! 🙂

      Heike

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