Kleines Pigmente-Lexikon

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In diesem kleinen »Pigmente-Lexikon« finden Sie sich einen Überblick über Pigmente, ihre Eigenschaften, Einsatzgebiete und empfohlenen Einsatzkonzentrationen. Ich habe sie der besseren Übersicht halber im folgenden in 4 große Gruppen eingeteilt: Grundlage bilden die Weißpigmente und Pudergrundstoffe. Es folgen funktionelle Füllpigmente (auch »functional fillers« genannt). Sie werden gefolgt von den Mattpigmenten, die Farbe bieten, jedoch keinen Glanz. Schließlich sorgen Perlglanzpigmente für sanft schimmernde bis perlglänzende Farbpracht. Alle genannten Pigmente erhalten Sie in geprüfter kosmetischer, teilweise auch in pharmazeutischer Qualität im Olionatura-Shop, vom Kleinstgebinde in praktischen, recycelbaren PET-Dosen mit Schraubdeckel bis zu 1-kg-Gebinden in vollständig kompostierbaren Standbodenbeuteln aus Kraftpapier, ausnahmslos hygienisch versiegelt.

Kosmetikpigmente

Weißpigmente und Pudergrundstoffe

MagnesiumstearatINCI: Magnesium Stearate | Magnesiumstearat ist ein Puderstoff auf Basis von Magnesium und (in meinem Produkt pflanzlicher) Stearinsäure, der vor allem die Haftung von Pigmenten auf der Haut verbessert und bei niedriger Dosierung ein weiches, gleitendes Auftragsverhalten und eine »cremige« Textur fördert. Es weist eine mittlere Deckkraft auf. Magnesiumstearat ist ein unverzichtbarer Bestandteil von Gesichtspudern, Concealern sowie mineralischen Lidschatten und Rouge. Je nach Formulierung wird Magnesiumstearat mit ca. 2–8 % eingesetzt. Im Shop biete ich Ihnen ein palmölfreies, pflanzliches Magnesiumstearat eines deutschen Herstellers an.

MicaINCI: Mica, CI 77019 | Mica wird auch als »Glimmer« bezeichnet und ist ein Silikat-Mineral. Es weist je nach Partikelgröße eine gewisse, jedoch eher geringe bis mittlere Deckkraft auf. Der dem Glimmer eigene leichte Glanz variiert je nach Partikelgröße. Aufgrund seiner Eigenschaften, Puder leichter zu gestalten, wird es gerne als Filler in Mineral Make-up eingesetzt. Eine große Bedeutung hat es für die Herstellung beschichteter Pigmente: Durch farbige Layer (Interferenzschichten) aus Eisenoxiden, Siliciumdioxid usw. entstehen wundervoll schimmernde farbige → Perlglanzpigmente (farbige Mica), ohne die Lippenstifte, Lidschatten usw. kaum denkbar wären. Neben purem Mica gibt es auch beschichtete Qualitäten, die die Oberfläche des Pigments hydrophob gestalten. Sie sorgen bei gepressten Produkten dafür, dass die Pigmente bei Wasserkontakt (z. B. mit einem angefeuchteten Pinsel) nicht so schnell »verbacken«.

In meinem Shop haben Sie die Auswahl zwischen verschiedenen Micas.

  • einem Mica Fine mit matter Optik, in Westeuropa abgebaut
  • einem mit Lauroyl Lysine beschichteten Mica (Mica LL), in USA abgebaut

Das mit Carbaubawachs gecoatete Sericite Mica weist verbesserte Gleiteigenschaften auf, vergraut nicht (vor allem für Frauen mit dunkler Hautfarbe wichtig, da dort normale Füllstoffe mit zunehmender Talgproduktion der Haut über den Tag zu einen aschigen Ton neigen) und eignet sich sehr gut für lose und gepresste Puderprodukte. In Emulsionen wirken die beschichteten Micas »cremiger« als normales Mica. Probieren Sie Mica LL in Mineral Foundation, und Sie werden das Geheimnis mancher Kauf-MF entdecken, da das Coating für diesen einmalig seidigen, cremigen Charakter sorgt, der Ihnen bisher in selbst gemachter MF gefehlt hat!

MineralerdeClay | Mineralerden sind ursprünglich auf Löss basierende, mit unterschiedlichen Mineralien angereicherte, darunter auch färbende, die ihnen bisweilen eine sehr charakteristische Farbe verleihen. Wir verwenden weiße Tonerde (Kaolin, Bolus alba) vor allem als Filler mit fettabsorbierenden, mattierenden Eigenschaften in losem Puder. Leider sind gerade natürliche Erden stark mit Schwermetallen belastet und müssen chemisch aufgereinigt werden, auch sind sie oft mikrobiell belastet. Nur wenige natürliche Erden sind tatsächlich für den kosmetischen Einsatz geeignet, d. h. weisen die vorgeschriebenen Analysen auf – was sie deutlich teurer macht. Was man in vielen Shops für den Seifenbedarf kauft, ist in der Regel nicht mikrobiologisch geprüft. Einige Anbieter informieren darüber (vorbildlich!), bei anderen bleibt man als Kunde im Ungewissen. Kaufen Sie nur dort Mineralerde für den Einsatz in Mineral Make-up, wo Ihnen die mikrobielle Überprüfung garantiert wird. Für einen Einsatz in Seife ist dies nicht notwendig, hier können Sie auch die üblichen Mineralerden einsetzen. Ich biete Ihnen eine weiße Tonerde pharmazeutischer Qualität aus regionaler Herkunft an: Warum Tonerden aus Südamerika kaufen, wenn wir in Deutschland hervorragende Qualitäten haben?

Pflanzliche StärkeINCI: Starch/Modified Starch/Distarch Phosphate | In Naturkosmetik wird bevorzugt modifizierte (chemisch veränderte) Pflanzenstärke verwendet, die nicht quillt und durch den Herstellungsprozess extrem keimarm ist. Sie dient als Absorber für Hautfett und Schweiß, gibt einem Puder einen kühlen, weichen Griff, verbesserte Gleit- sowie Hafteigenschaften und schenkt eine lang anhaltende, natürliche matte Optik. Hochwertige kosmetische Pflanzenstärke ist ein hervorragender Talkumersatz.
In DIY-Rezepturen wird gerne die günstige native Stärke aus der Küche eingesetzt. Was in Badebomben funktioniert, ist für die Haut eine schlechte Wahl: Da sie in ihrer Struktur nicht modifiziert ist, quillt sie durch die Hautfeuchtigkeit auf, vergrößert auf Dauer die Poren und bildet einen hervorragenden Nährboden für Mikroorganismen. Ich biete Ihnen eine kosmetische modifizierte, COSMOS-zertifizierte Maisstärke (nicht GMO) aus europäischer Herkunft an: Sie ist so rein, dass sie sogar als Baby- und Wundpuder eingesetzt werden kann.

TitandioxidINCI: CI 77491 | Titandioxid ist das Weißpigment mit guter Haftung und ausgezeichneter Deckkraft. Es fungiert als mattierendes Basispigment in Mineral Foundation, Gesichtspuder und Emulsions-Makeup und ermöglicht das Mischen opaker Pastelltöne. Ich biete Ihnen ein besser wasser- und ein besser öldispergierbares Titandioxid an; das wasserdispergierbare ist optimal für rein pulverige Kosmetika und Emulsionen, das öldispergierbare für Lippenstifte und andere fettbasierte Produkte. Nein, Sie benötigen nicht zwingend beide. Zu viel Titandioxid und solches mit höherer Partikelgröße wirkt schnell »kreidig«. In Mineralfoundation gibt man daher z. B. gerne einen gewissen Anteil Filler mit höherer Transparenz hinzu, klassisch ist dies Mica.

ZinkoxidINCI: Zink Oxide | Zinkoxid wirkt entzündungshemmend, adstringierend, reizlindernd, antimikrobiell und austrocknend. Es weist eine hohe Deckkraft auf, reflektiert sichtbares Licht und absorbiert in mikronisierter Form effektiv UV-Strahlung. Es wird gerne in Kombination mit Titanoxid als anorganisches Lichtschutzpigment eingesetzt. Dosiert wird es mit ca. 5–10 %.

Ich führe kein Zinkoxid, da die Nachfrage gering ist und ich Ihnen »frische« Pigmente bieten möchte. Dafür benötige ich eine gewissen »Durchsatz« an einem Produkt, um regelmäßig frische Chargen einkaufen zu können. Ich bitte Sie um Verständnis.

Funktionelle Füllpigmente (»Functional Filler«)

BoronitridINCI: Boron Nitride | Boronitrid ist ein weißes funktionelles Füllpigment für verschiedene lose und gepresste Puderprodukte, denen es durch seine Plättchenstruktur eine weich gleitende, samtige Textur verleiht. Die verschiedenen Typen auf dem Markt unterscheiden sich vor allem in der Deckkraft. Ich arbeite bevorzugt mit Boronotrid SF 12, das in Mineral Foundation und Gesichtspudern einen mattierenden sowie einen weichzeichnenden Soft-Fokus-Effekt zeigt, der das Hautbild unsichtbar egalisiert. In Eyeshadow, Bronzer, Blush und Lippenstiften fördert ein geringer Zusatz die Haftfähigkeit, ein weiches Auftragsverhalten, das Farbabgabeverhalten (»Payoff«) und die Homogenität der Pigmentmischung auch in fettbasierten, gegossenen Produkten (Lippenstifte, Cream Blush).

Extender WINCI: Mica, Titanium Dioxide | Extender W ist ein gelblich-weißes, feines funktionelles Füllpigment auf Basis von Mica, das mit Titaniumdioxid beschichtet ist. Mit seinem »Soft Focus Effect« egalisiert es auf natürliche Weise das Hautbild und lässt es gleichmäßiger erscheinen. Seine Stärke ist jedoch seine ausgeprägte Deckkraft – bewirkt durch die Beschichtung mit Titandioxid – in Verbindung mit einer weichen, gut haftenden, matten Textur. Extender W ist ideal, um Pigmente aufzuhellen, ihre Deckkraft zu erhöhen und ihren Glanz zu verringern. Es ist ein ausgezeichneter Filler für Lippenstifte, Eyeshadow und Concealer.

Flawless – INCI: Silica, Titanium Dioxide, Iron Oxide | Flawless ist ein feines, geruchloses, farblich ins Pfirsichfarbene spielende Pigment auf der Basis von Siliciumdioxid, das mit Titaniumdioxid und Eisenoxiden beschichtet ist. Es gehört zu den funktionellen Füllpigmenten mit sogenanntem »Soft Focus Effect«: Feine Fältchen werden weich ausgeblendet, das Hautbild unsichtbar egalisiert. Daneben hat Flawless deutlich ölabsorbierende und mattierende Eigenschaften. Aufgrund seiner leichten Eigenfärbung eignet es sich insbesondere für Produkte in Hauttönen, z. B. Minderal Foundation, Gesichtspuder, BB-Creams und Fluid Foundation.

Fillerbasis PINCI: Mica, Distarch Phosphate, Magnesium Stearate, Titanium Dioxide, Copernicia cerifera | Diese Fillerbasis ist eine vegane und palmölfreie Weißpigmentmischung, mit der Sie in wenigen Minuten Ihre ganz persönliche Auswahl an losen und gepressten Mineralkosmetik-Produkten, z. B. Lidschatten, Blush, Bronzer und Concealer herstellen können. Die sorgfältig auf einander abgestimmte Komposition sorgt für einen angenehm weichen Auftrag und eine gute, lang anhaltende Haftung der Pigmente. Die Fillerbasis kann einfach mit Farbpigmenten gemischt oder mit weiteren funktionellen Fillern kombiniert werden, um bestimmte Produktanforderungen zu optimieren.

Low Luster PigmentINCI: Mica, Barium Sulfate, Titanium Dioxide | Dieses Pigment ist ein feines, geruchloses, mattweißes Pulver auf der Basis von Mica (Glimmer), das mit Titaniumdioxid und Bariumsulfat beschichtet ist. »Low Luster« ist die Bezeichnung für lichtstreuende Pigmente mit geringem Glanz, die durch diese Eigenschaft eine sehr natürliche, egalisierende und »weichzeichnende« Optik bewirken. Es eignet sich in einer Einsatzkonzentration von ca. 1–10 % als Zusatz zu Mineralfoundation (MF), Gesichtspuder, Rouge, Lidschatten, Concealern, getönten Tagescremes und Make-up-Formulierungen, kann aber auch in Pflegeemulsionen eingearbeitet werden, in denen es seine optische weichzeichnende Wirkung ausspielt.

Lauroyl LysineINCI: Lauroyl Lysine | Dieser Rohstoff basiert auf der Verbindung einer Fettsäure aus Kokosöl (Laurinsäure) und einem Protein (Lysin). In geringen Mengen Pudern und Foundations zugesetzt, verbessert dieser Filler vor allem die Haptik und das Hautgefühl beim Auftragen: Die Haut wirkt weich und glatt. Ich biete Ihnen diesen Rohstoff aktuell in Form meines mit Lauroyl Lysine beschichteten Mica LL.

Matt-/Buntpigmente

Chromoxid GrünINCI: Chromium Oxide Green, Pigment Green 17, CI 77288 | Dieses Grünpigment eignet sich als mattierendes Farbpigment für Lidschatten, ganz besonders jedoch, um unerwünschte rötliche Farbnuancen zu mildern. Dieses Pigment ist im Einkauf ein besonders kritisches Produkt wegen seines möglichen Gehalts an Chrom-VI. Ich biete Ihnen eine extrem hoch aufgereinigte Qualität eines weltbekannten deutschen Herstellers speziell für den Einsatz in Kosmetik, ein Spitzenprodukt.

EisenoxideINCI: Iron Oxide | Eisenoxide sind mineralische Erdfarben und weisen je nach Zusammensetzung unterschiedliche Farben auf. Kosmetische Eisenoxide werden heute ausnahmslos synthetisch hergestellt, um einen niedrigen Schwermetallgehalt garantieren zu können, da natürliche Qualitäten hoch belastet sind. Auch unter den auf dem Markt erhältlichen, kosmetischen Typen gibt es große Unterschiede in der Reinheit. Eisenoxide sind matt, decken gut und können mit Titandioxid oder weißer Tonerde zu vielen helleren Tönen gemischt werden. Sie lassen sich auch mit farbigen Mica mischen. Für Mineral Foundation und Emulsions-Make-Up bilden Eisenoxide und Titandioxid die Grundlage für Hauttöne. Dies sind die am meisten genutzten Eisenoxide und ihre CI-Nummern:
CI 77499 Eisenoxid Schwarz
CI 77491 Eisenoxid Rot
CI 77492 Eisenoxid Ocker
Braune Eisenoxide sind Mischungen aus Rot, Schwarz und bisweilen Ocker, daher variieren die Töne für Brauntöne sehr stark, je nach Anbieter. Da Eisenoxide eine stumpfe Haptik aufweisen, empfiehlt sich eine Kombination mit funktionellen Fillern sowie Mica.

Manganese VioletINCI: Manganese Violet, CI 77742, Pigment Violet 16 | Dieses Manganviolett ist ein anorganisches Mangan-Ammoniumpyrophosphat und verzaubert mit einem absolut brillianten Violett. Ich biete Ihnen eines mit bläulichem und eines mit rötlichen Unterton. Es ist ein wunderschönes Mattpigment für Lidschatten, Lippenstifte, Mascara, Nagellack und überzeugt als Farbkorrektiv in Make-up, Tönungscremes, Concealern sowie Mineral Foundation, um gelbliche Untertöne zu neutralisieren bzw. Hauttöne zu kaschieren. (Hinweis: Leider nicht für Seifen geeignet – diese Pigmente sind nicht alkalirestistent.)

Mica-Matte-PigmenteINCI: Diverse (bitte beim jeweiligen Pigment nachschauen) | Pigmente der Mica-Matte-Reihe basieren auf Mica, das mit verschiedenen Oxiden beschichtet wurde. Dies ergibt Pigmente mit einer guten Deckkraft und Farbigkeit, die gleichzeitig die weiche Haptik und das gleitende Auftragsverhalten von Mica zeigen. Aus ihnen lassen sich neben Hauttönen beliebige Farbnuancen für Eyeshadow, Blush, Lippenstifte, Bronzer und Gesichtspuder kreieren, daneben sind sie ideal für Fluid Foundation und andere emulsionsbasierte Produkte. Pigmente dieser Reihe sind mit allen anderen Pigmenten mischbar, licht-und hitzebeständig.

Pure MineralsINCI: CI 77491, CI 77492, CI 77491, CI 77499 | Die Pure Minerals sind Mischungen aus Titandioxid und Eisenoxiden ohne weitere Zusätze. Sie zeichnen sich durch eine feine Partikelgröße aus und lassen sich beliebig mit einander mischen. Mit Füllpigmenten und funktionellen Fillern gemischt können Sie Ihre individuelle Mineral Foundation und mineralische Corrector Powder kreieren. Die vier Varianten unterscheiden sich vor allem im Unterton (neutral, bräunlich, golden, rötlich) und weisen mit ca. 80–85 % Titandioxidanteil eine mittlere Helligkeit auf. Sie lassen sich mit Titandioxid aufhellen und mit Eisenoxid-Mischungen abdunkeln.

Ultramarin BlauINCI: Ultramarine Blue, Pigment Blue 29, CI 77007 | Ultramarine gehören zur Gruppe der Natrium-Aluminium-Silicate, die je nach Herstellungsverfahren Farbnuancen von Blau über Rosa bis hin zu Violett aufweisen können. Daher gehören auch Ultramarin Pink und Ultramarin Violett zu dieser Gruppe. Dieses wunderbar leuchtende Pigment ist sehr gut für Lidschatten geeignet und dient darüber hinaus als Farbkorrektor: Es gibt Farbmischungen einen kühlen Unterton. Menschen mit dunkler Hautfarbe können Utramarinblau zu Hauttonmischungen hinzufügen, um eine tiefere, sattere Nuance zu erreichen.

Ultramarin RosaINCI: Ultramarine Pink, Pigment Red 259, CI 77007 | Dieses Ultramarin ist ein intensiver matter Roséton und ein ausgezeichnetes Mattpigment für dekorative Kosmetik, z. B. Lippenstifte, Lidschatten sowie Lip Gloss. Es lässt sich nach Belieben mit Titandioxid oder Extender W aufhellen und mit Perlglanzpigmenten mischen.

UltramarinviolettINCI: Ultramarine Violet, Pigment Violet 15, CI 77007 | Ultramarinviolett eignet sich zum Korrigieren gelblicher Haut- und Farbtöne, als Basis für Lidschatten und für Lippenstifte. Mit Titandioxid und – noch besser – Extender W lassen sich hellere Nuancen und zarte Pastelltöne mischen. Die Nachfrage war sehr gering, daher habe ich dieses Pigment aus dem Sortiment genommen. Es ist auch nicht zwingend notwendig, ein weiteres Pigment dieser Gruppe zu kaufen: Sie können einen Violetton aus Ultramarinrosa und -blau mischen.

Perlglanzpigmente

Diese Pigmente basieren auf mit Eisenoxiden, Titan- oder Zinnoxid, Silica, Ultramarinen bzw. Manganviolett u. a. farbgebenden Substanzen  beschichtetem Mica (Glimmer) und erhalten so ihre wunderbare Farbvielfalt und ihren Glanz. Je nach Partikelgröße variieren sie in der in Deckkraft und der Ausprägung des Glanzes: Je kleiner die Partikelgröße, desto weniger ausgeprägt ist der Glanz und desto höher die Deckkraft. In meinem Shop erhalten Sie eine große Auswahl an Perlglanzpigmenten in geprüfter kosmetischer Qualität bekannter deutscher und europäischer Hersteller.

© Bildquelle des Beitragsbilds: © kubais, Adobe Stock | crushed eyeshadow

32 comments

  1. Katja Stiefken

    Hallöchen. Ich würde gerne die genaue n Pigmente für den veganen Lippenstift erfahren. Bin da noch total unerfahren. Liebe Grüße

    1. Heike Käser

      Liebe Katja,

      die meisten Pigmente per se vegan. Es gibt Pigmente mit Carmin (C.I. 75470), ein roter Farbstoff aus der Cochenille-Laus.

      Aktuell sind alle meine Pigmente vegan. In Zukunft könnte es sein, dass ich einige wenige Pigmente mit Carmin führe, aber diese werden mit einem entsprechenden Hinweis versehen sein.

      Liebe Grüße
      Heike

  2. Elli Assenmacher

    Hallo,

    ein super informativer Artikel, dennoch weiß ich leider nicht, was ich nun bräuchte (Zusammenstellung) für einen farbigen z. Bsp. roten Lippenstift.
    Hm, das kommt für mich nicht deutlich genug aus dem Pigment Lexikon hervor und auch so finde ich leider keine genauen Angaben.
    Vielleicht bekomme ich hierüber Hilfe?
    Vielen lieben Dank überhaupt für all die interessanten Infos.
    Ich bin absoluter Neuling auf diesem Gebiet.
    Mit freundlichen Grüßen
    Elli

    1. Heike Käser

      Liebe Elli,

      dekorative Kosmetik herzustellen ist im Prinzip nicht schwer. Viele lernen die Zusammenhänge und die Herstellung gerne praktisch unter Anleitung, z. B. in einem meiner Seminare. Dort sind alle Pigmente aus dem Shop verfügbar, und es gibt Tipps und konkrete Hilfe bei der Mischung von Farben. Viele schwelgen sprichwörtlich am Seminartag in Farben, und genau das soll auch so sein: Man kann ohne Stress ausprobieren und vergleichen.

      Auch online plane ich, Beispiele für konkrete Mischungen exklusiv für meine Kundinnen und Kunden zu veröffentlichen. Da ich gerade das Sortiment meiner Perlglanzpigmente umstelle, wird dies jedoch noch etwas dauern. Ich bitte um Verständnis. 🙂

      Das Lexikon soll einen ersten Überblick über die verschiedenen Pigmentgruppen liefern und wo man sie einsetzen kann. Auf Olionatura.de gibt es zumindest schon einmal kostenfreie und funktionierende Formulierungen unterschiedlicher Produkte, z. B. Lippenstifte, Mineral Foundation, Cream-to-Powder-Foundation, Rouge, Lidschatten, Lip- und Eyeliner.

      Einen roten Lippenstift erhält man z. b. mit dem Pigment Le Rouge. Auch Eisenoxid Rot kombiniert mit etwas Extender W oder einem Mica ergibt einen roten Lippenstift. Im Handel gibt es auch richtig rote Kosmetikfarben, allerdings basieren i. d. R. auf gesundheitlich kritisch diskutierte AZO-Farbstoffe. Die Natur ist nicht ganz so knallig. 🙂

      Liebe Grüße
      Heike

      1. Assenmacher

        Liebe Heike,

        vielen lieben Dank für Ihre rasche Antwort.
        Ich freue mich sehr darüber. ;-)))
        So ein Seminar bei Ihnen würde mich sehr interessieren.
        Liebe Grüße
        Elli

  3. Hallo liebe Elli,
    Ich habe eine Frage, wenn ich eine Mineral Foundation Herstellen möchte was brauche ich alles? Und ich habe gelesen,dass die Eisenoxid heute meist syhntetisch hergestellt werden,da diese eine höhere Reinheit besagen.
    Ich mache mir auch Gedanken darum, ob vllt auch Pigmente aus mineralischen Ursprung Mirkoplastik enthalten können. Sind deine Eisenoxid aus der Natur oder werden diese synthetisch hergestellt? Und wie erfolgt dies genau? Freue mich auf eine Antwort LG Vera ?

    1. Heike Käser

      Ich bin zwar nicht Elli, sondern Heike, aber ich denke, Du meinest mich, liebe Vera. 🙂

      Auf Olionatura.de findest Du ein sehr minimalistisches Mineral-Foundation-Rezept. Die Pigmentmischung setzt sich aus Titandioxid und Eisenoxiden (Schwarz, Ocker, Rot) zusammen. Dann kann man nach Wunsch einen oder mehrere Filler hinzufügen, die z. B. das Licht streuen (für einen Soft-Fokus-Effekt) oder die Foundation etwas transparenter gestalten. Ich kenne allerdings auch Kundinnen, die die Pure Minerals ohne weitere Filler als Foundation auftragen und sehr zufrieden sind. Das ist eine individuelle Entscheidung.

      Kosmetische Eisenoxide werden synthetisch hergestellt, da natürliche Erden leider sehr oft mit Schwermetallen belastet sind und die gesetzlichen Grenzwerte an Arsen, Barium, Cadmium, Chrom, Quecksilber usw. überschreiten. Ein weiterer Nachteil natürlicher Erden ist, dass der kommerzielle Abbau Naturflächen zerstört. Synthetische Pigmente haben im Gegensatz zu natürlichen Erden einen hohen Reinheitsgrad. Ich führe ausschließlich synthetisch hergestellte kosmetische Eisenoxide hoher Reinheit aus Deutschland. Daher gibt es in ihnen auch kein Mikroplastik. Sie werden sogar in der Stadt produziert, in der ich wohne. Regionaler kann man wohl nicht kaufen. 😉

      Wie Eisenoxide hergestellt werden, wird auf dieser Webseite gut beschrieben.

      Liebe Grüße
      Heike

  4. Ute Lieder

    Hallo Heike,

    ist es möglich mit Färberkrapp Lippenstifte rot einzufärben oder Lippenpflegestifte leicht rosa?

    1. Heike Käser

      Liebe Ute,

      das kann ich nicht sagen. Ich arbeite nur mit mineralischen und speziell für Kosmetik hergestellten Pigmenten. An diese sind bestimmte Bedingungen gebunden: Sie müssen lichtecht sein, eine sehr feine Partikelgröße aufweisen (um sich gut zu verteilen und natürlich zu wirken), sie müssen unlöslich sein und dürfen nicht mit Schweiß usw. reagieren. Es kann sein, dass es Kosmetikpigmente mit Färberkrapp gibt; organische Farbstoffe werden oft mit Metallsalzen hergestellt und als Coating verwendet, allerdings gibt es unter diesen kritisch diskutierte Farben.

      Liebe Grüße
      Heike

  5. Sabine Bschorr

    Liebe Heike
    Ich möchte gerne einen weissen Lidschatten machen.
    Welche Rohstoffe soll ich nehmen.
    Extender W , Fillerbasis P ,
    Low Luster Pigment , Magnesiumstearat .
    Über eine Antwort würde ich mich riesig freuen.
    Liebe Grüße Sabine

    1. Heike Käser

      Liebe Sabine,

      am einfachsten wird dies mit der Fillerbasis P und Soft Silver umzusetzen sein. Dieser Lidschatten wird einen leichten Glanz aufweisen. Man kann statt Soft Silver pur auch mit Mica LL strecken oder (deckender) mit Extender W. Dann wird das Gesamtergebnis matter.

      Liebe Grüße
      Heike

  6. liebe heike,
    ich möchte auf wunsch einer einzelnen dame einen matten lippenstift herstellen. brauche ich dazu spezielle pigmente oder muss ich besonders auf die auswahl der öle achten oder gibt es einen trick, den ‘nomalen’ lippenstift mit kaolin oder einem anderen zusatz zu mattieren?
    lg steffi

    1. Heike Käser

      Liebe Steffi,

      die Pigmente spielen eine entscheidende Rolle. Du findest im Lexikon oben entsprechende Erläuterungen, und im Shop werden alle Pigmente im Produktportrait hinsichtlich ihres Glanzes unter »Details zum Produkt« eingeordnet. Völlig matte Pigmente wie Eisenoxide, Ultramarine und Manganviolett sind im Auftragsverhalten jedoch stumpfer, dies muss man durch entsprechende Filler ausgleichen. Bei den Perlglanzpigmenten gibt es auch welche mit geringem Glanz, so matt wie die Oixde sind sie jedoch nicht – dafür haben sie ein weiches Auftragsverhalten.
      Auch mit den Fetten der Lippenstiftbasis kann man den Glanz beeinflussen. Das führt hier aber zu weit und ist nicht in zwei Sätzen erläutert.

      Liebe Grüße
      Heike

  7. Linda Zednicek

    Liebe Heike
    gibt es die Möglichkeit ein Perglanzpigment etwas matter zu machen? Ganz so viel Schimmer wie in meinem grünen Pigment möchte ich nicht für meinen Lidschatten haben 🙂
    Vielen Dank!
    Liebe Grüße
    Linda

    1. Liebe Linda,

      Perlglanzpigmente haben einen mehr oder weniger ausgeprägten Glanz. Ob er im Endprodukt sichtbar wird, ist neben der Partikelgröße des Perlglanzpigments von der Gesamtrezeptur und den anderen verwendeten Pigmenten abhängig. Hinweis zum Glanz findest Du im Shop bei jedem einzelnen Pigment aufgeführt. Man kann Perlglanzpigmente mit Mattpigmenten mischen. Schau auch mal meine Antwort an Steffi – da schreibe ich ähnliches.

      Der Glanz wird sich in jedem Fall verringern in Mischung mit Deinen matten Fillern – ob mit oder ohne Mattpigment. 🙂

      Liebe Grüße
      Heike

  8. Stephanie D.

    Liebe Heike,
    kann man Ultramarin Rosa auch einsetzen, um damit z.B. eine Tonerde-Reinigungscreme (mit Tensid) schön einzufärben? Oder würde das irgendwie “reagieren”?
    Ich habe vor Kurzem eine Tonerde-Reinigungscreme mit Tonerde violett hergestellt. Das sah ca. 3 Tage ganz wunderbar aus und dann verlor es die Farbe und ging ins beige. Jetzt suche ich dafür eine andere mögliche schöne Lösung (und habe Ultramarin Rosa vor Kurzem bei dir gekauft in der Hoffnung, dass das klappt). 🙂
    Vielen lieben Dank und viele Grüße
    Stephanie

    1. Liebe Stephanie,

      Ultramarin Rosa (C.I. 77007) ist pH-Wert-unabhängig und stabil.

      Möglicherweise hatten Sie eine Tonerde, die mit dem pH-wert-instabilen Manganviolett (C.I. 77742) vermischt war? Es kann sich tatsächlich bräunlich verfärben, wenn die Umgebung alkalisch ist (wobei ich nicht weiß, wie hoch Ihr pH-Wert in der Reinigungsmilch war), ist jedoch lichtecht. Lichtinstabil sind u. a. viele organische Farbstoffe. Ich hatte einen Rote-Beete-Extrakt – gnadenlos durchgefallen. 🙂

      Ich habe gerade mal online geschaut, wer diese Tonerde violett anbietet. Den Produkttext scheinen alle in weiten Teilen von einander – oder vom gleichen Lieferanten – abzuschreiben. Ein Anbieter schreibt eine falsche C.I.-Nummer (angeblich C.I. 77007, im Text wird »Magnesium violett« genannt – gemeint ist sehr sicher Manganviolett, das ist C.I. 77742). Dafür spricht auch, dass im weiteren Text die pH-Wert-Instabilität genannt wird – noch ein Hinweis dafür, dass die INCI-Angabe falsch ist.
      Die anderen Anbieter sind immerhin in dieser Angabe korrekt und nennen C.I. 77742; einer von diesen erwähnt, dass sich die Farbe verändern kann (sagt aber nicht, unter welchen Bedingungen).

      Ich habe vor Jahren einmal eine rosafarbene Tonerde eingesetzt. Sie verfärbte sich zwar nicht, aber so richtig »lecker« sah der Farbton nicht aus. 🙂 Grün und Weiß haben mir in diesem Produkttyp (Reinigungsmilch) bisher am besten gefallen.

      Micas könnte man probieren. Sie verteilen sich sehr fein und bleiben eher in der Schwebe. Die Kosmetikindustrie verwendet oft wasserlösliche Farbstoffe, die nicht immer das sind, was sich Naturkosmetik wünscht.

      Liebe Grüße

      Heike

      1. Stephanie D.

        Liebe Heike,
        vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort!
        Richtig, meine Tonerde enthält C.I. 77742. Den PH-Wert meiner Reinigungsmilch hatte ich mit Milchsäure auf ca. 5 eingestellt.
        Bei dem Anbieter mit der falschen C.I.-Nummer (habe es auch gerade gesehen) habe ich auch nachgefragt wodurch die farbliche Veränderung wohl ausgelöst wurde. Der Anbieter hat dann bei seinem Tonerde-Lieferanten nachgefragt und mir folgende Info geben können: “Violetter Ton ist in alkalischer (PH-Problem) und wässriger Umgebung nicht stabil.
        Es wird für kosmetische Produkte empfohlen, die kein Wasser enthalten (Puder, ölige Balsame).” Daraufhin haben sie dann die Info über die PH-Wert-Instabilität im Infotext hinzugefügt.
        Interessant ist aber, dass ich als Test ein Hydrolat mit der violetten Tonerde gemischt habe und sich auch nach über einer Woche die Farbe stabil hält. (Parallel habe ich die Tonerde auch mit 2 Tensiden gemischt, beide Gemische haben sich nach einigen Tagen braun gefärbt.)
        Im Falle meiner Reinigungsmilch ist mir das ein Rätsel, da es also eigentlich weder am PH-Wert noch an wässrigen Bestandteilen liegt.
        Leider konnte ich im Internet nicht mehr dazu herausfinden.
        Jetzt habe ich eine Reinigungsmilch (allerdings ein ganz anderes Rezept als vorher) hergestellt mit Ultramarin rosa. Die Farbe ist sehr schön, zart altrosa (0,5% Ultramarin rosa). Allerdings riecht es nicht gut, der Geruch erinnert mich an Eisen oder Rost. Daher war ich jetzt sehr unsicher, ob es am Ultramarin rosa liegt und man dieses hier besser nicht einsetzen sollte oder ob es an den anderen Zutaten liegt (ich habe zum ersten Mal Manukahydrolat verwendet. Wenn man am puren Hydrolat riecht, riecht es aber angenehm). Das werde ich mal weiter testen.
        Meinst du mit wasserlöslichen Farbstoffen z.B. Lebensmittelfarben? Warum wünscht man sich das in Naturkosmetik nicht?
        Ich werde als nächstes mal Mica ausprobieren, vielen Dank für den Tipp!
        Und ich werde meine Reinigungsmilch nochmal mit Ultramarin rosa und einem anderen gängigerem Hydrolat herstellen und bin schon sehr gespannt 🙂
        Vielen Dank und viele Grüße
        Stephanie

      2. Liebe Stephanie,

        Hydrolate sind in der Regel leicht sauer, das macht dem Manganviolett nichts. Tenside (nicht nur klassische Seifen, sondern auch Kauftenside wie Kokos- oder Decylglucoside u. a.) haben hingegen oft einen deutlich alkalischen pH-Wert, daher ist Deine Beobachtung der Farbveränderung typisch. Erst in Anwesenheit von Wasser können wir überhaupt einen pH-Wert prüfen. Möglicherweise ist in der anderen Formulierung ein Bestandteil, der den pH-Wert verändert.

        Erden riechen oft unangenehm metallisch, wenn sie feucht werden, das stimmt. 🙂 Naja, diese sind Bestandteil dieser Erden, und je weniger man sie aufreinigt (Schwermetalle entfernt), desto stärker riechen sie. Ich verwende daher nur noch pharmazeutische Erden. Allerdings spielt auch der Eisenanteil eine Rolle, der bei Kaolin naturgemäß niedriger ist als bei rötlichen Erden.

        Ach, fast vergessen: Mit den kritischen wasserlöslichen Farben meine ich Farben mit organischen Bestandteilen, die z. T. kritisch diskutiert werden, weil sie u. a. karzinogen wirken können. Sie enthalten eine oder zwei sogenannte AZO-Gruppen in ihrem Molekül und decken insbesondere den Farbbereich von Gelb über Rot, Orange, Violett bis Braun ab. AZO-Farbstoffe sind nicht zwingend flüssig, es gibt sie auch in Pulverform. Ihre Löslichkeit kann variieren, einige gibt es bereits vordispergiert. Es gibt auch azofreie Lebensmittelfarben – man muss da genauer hinsehen.

        Ein bekannter AZO-Farbstoff ist z. B. das in der Kosmetik häufig eingesetzte D&C Red No. 6, auch unter der Bezeichnung Pigment Red 57 angeboten. Die Colour-Index-Nummer dieses in einem klaren Rot leuchtenden Pulver lautet C.I. 15850. Diese wasserlöslichen Pigmente können durch Zugabe von speziellen Fällungsmitteln zu unlöslichen Salzen verarbeitet werden; man bezeichnet sie dann als »verlackte Pigmente«. Diese Form der Behandlung findet sich dann im Namen wieder, z. B. »Red 7 Lake«. Ich setze sie dennoch nicht ein und werde auch in meinem Shop nie AZO-Farbstoffe anbieten.

        Liebe Grüße
        Heike

      3. Stephanie D.

        Liebe Heike,

        herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!
        Entschuldige, dass ich jetzt erst nochmal antworte, ich habe noch ein bisschen rumgetestet und wollte das erst einmal beobachten.

        Zum Testen habe ich eine Reinigungscreme hergestellt und aufgeteilt.
        Einen Teil habe ich eingefärbt mit Ultramarin rosa, einen mit Mica, einen mit Wilton Gelfarbe und einen nochmal mit violetter Tonerde.
        Der metallische / rostige Geruch in meiner Reinigungscreme lag nicht am Manukahydrolat, sondern am Ultramarin rosa. Kann man das wohl trotzdem so verwenden oder ist das eine Reaktion, die für die Haut nicht so gut ist?
        Alle anderen haben Ihren Geruch nicht verändert.
        Alle haben ihre Farbe behalten, sogar die Reinigungscreme mit violetter Tonerde. Das wundert mich, da steige ich noch nicht ganz hinter. Vielleicht verliert sie erst ihre Farbe ab einer bestimmten Einsatzkonzentration des Tensides. Oder was meinst du?

        Vielen Dank und viele Grüße
        Stephanie

      4. Liebe Stephanie,

        ja, Tonerden riechen bisweilen etwas metallisch. Man kann sie ohne Weiteres verwenden, wenn man den Geruch akzeptiert.

        Ich kann Dir leider nicht sagen, was sich da farbchemisch in Deinen Produkten tut, das kann viele Gründe haben. Manche Shops deklarieren nicht alle INCI (weil sie selbst falsche von ihrem Lieferanten erhalten), oder sie verkaufen Rohstoffe, die plötzlich anders zusammengesetzt sind, weil der Hersteller die Rezeptur verändert – alles schon erlebt.

        Herzliche Grüße
        Heike

  9. Michaela

    Liebe Heike,
    wenn ich mir meine eigene Mineralfoundation kreieren möchte, komme ich anscheinend um das Titanoxid nicht herum. Nun ist es als gesundheitsschädlich geltend in Verruf geraten – besonders wenn es eingeatmet wird, was ja beim Auftragen der MF nicht zu vermeiden ist. In Frankreich wurde Titanoxid seit Januar diesen Jahres verboten. Wie kritisch siehst du das? Ich bin ein großer Fan von MF und möchte ungern darauf verzichten.

    Herzlichen Gruß
    Michaela

    1. Liebe Michaela,

      es gibt keinen Weg an Titandioxid vorbei, das ist richtig. 🙂 Tatsächlich können verschiedene Substanzen, in feiner Partikelgröße eingeatmet, ernsthafte Gesundheitsschäden hervorrufen, von Asthma bis hin zu Krebserkrankungen. Ich befürworte absolut, solche Gefahren transparent zu kommunizieren und Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen.

      Was bedeutet das Verbot in Frankreich nun konkret? Können französische Frauen denn nun kein Make Up, kein Puder, keine Eyeshadows mehr kaufen? Nein – das Verbot richtet sich gegen den Einsatz in Lebensmitteln, es ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. Offen gestanden spielt dies in meinem Leben keine Rolle, ich koche ausschließlich frisch, bevorzuge unverarbeitete Nahrungsmittel, esse nie Fast Food, meine Süßigkeiten sind pur (auch der Zucker darin), mein Medikamentenverbrauch ist nicht existent, ich nehme keine. 😉

      Meine Pigmente verarbeite ich mit viel Ruhe, sehr konzentriert und mit dem festen Willen, ein Einatmen zu verhindern. Meine MF trage ich mit Kabuki auf, die Staubbildung ist durch diesen Pinseltyp und die spezielle Auftragstechnik minimal. Mein Gesichtspuder staubt tatsächlich, da MUSS ich dien Atem anhalten.

      Ganz ehrlich: Jede Zigarette ist schädlicher. Das ist meine Meinung dazu. 🙂

      Herzliche Grüße

      Heike

  10. Kati Leutenegger

    Liebe Heike

    Ich bin begeistert von dem wertvollen Wissen, dass Du uns zur Verfügung stellst. Dein Buch “Naturkosmetische Rohstoffe” begleitet mich schon seit ein paar Jahren beim Herstellen von Körper- und Gesichtspflegeprodukten für mich selbst, mein Familie und Freunde.
    Vor zwei Wochen habe ich die bei Dir bestellten Pigmente und Zubehör abholen können und habe mir eine Mineral Foundation gemacht. Ich bin mit dem Ergebnis noch nicht ganz glücklich.
    Für meine MF habe ich 1 g Eisenoxid Mittelbraun Neutral, 0.3 g Eisenoxid Ocker (weil ich einen warmen Hautton habe, aber das nächste Mal nehme ich davon weniger, ist doch zu gelbstichig geworden), 3,6 g Magnesiumstearat und 0,6 g Mica LL gemischt.
    Ich habe Magnesiumstearat zum Aufhellen eingesetzt, weil ich kein Titandioxid verwenden möchte. Jetzt bin ich unsicher, ob das die Haut austrocknet. Ausserdem ist mir diese Mischung immer noch zu dunkel. Ich müsste sie also noch mehr aufhellen. Und zu deckend ist sie mir auch. Das könnte ich wohl mit mehr Mica LL beheben oder gibt es da auch noch andere Möglichkeiten, um die Deckkraft zu reduzieren?
    Was das Aufhellen der Pigmentmischung anbelangt, so weiss ich aufgrund Deiner Antwort an Michaela, dass Du dafür Titandioxid favorisiert. Wenn es Dir aber dennoch möglich ist, mir aufgrund Deines Hautwissens und Deiner Erfahrung einen Tipp für einen alternativen Aufheller zu geben, wäre ich Dir sehr dankbar.
    Herzlicher Gruss
    Kati

    1. Liebe Kati,

      Du kommst an Titandioxid nicht vorbei. Es gibt noch Zinkoxid, aber das trocknet stärker aus, ich würde es nicht 1:1 ersetzen. Zu seiner gesundheitlichen Einschätzung siehe auch meine Antwort an Michaela zuvor. 🙂 Mehr Mica LL sorgt für eine natürlichere, weniger deckende Optik und ein weiches Auftragsverhalten. Magnesiumstearat gibt in geringen Konzentrationen eine seidige, weiche Haptik, in höherer jedoch stoppt sie unangenehm; ihr Aufhellvermögen ist nicht ausgeprägt.

      Kurz: Ohne Titandioxid gibt keine »europäischen« (helleren) Hauttöne.

      Liebe Grüße

      Heike

  11. Kati Leutenegger

    Liebe Heike, vielen herzlichen Dank für Deine rasche Antwort. Jetzt verstehe ich auch, weshalb mich meine Textur nicht überzeugt hat 🙁
    Lieber Gruss Kati

  12. Liebe Heike,

    Ich bin schon lange Fan von ihrem Shop und Buch, danke dafür!
    Jetzt möchte ich mich an dekorative Kosmetik ran wagen. Leider bin ich noch etwas ängstlich bezüglich dem Hinweis das es sich bei der Verarbeitung in der Lunge absetzt. Was genau für einen Schutz trägst du bei der Verarbeitung? Viele lieben dank für eine Antwort

    1. Liebe Floria,

      ich arbeite unter einer Dunstabzugshaube, die ich mir an meinem Arbeitsplatz habe einbauen lassen. Mit entsprechender Umsicht und dieser Abzugshaube benötige ich keinen Atemschutz. Wenn man sehr bedacht arbeitet – mit ruhigen Bewegungen, Pigmente aus Dosen statt aus kniffligen Tütchen entnimmt, nicht tief inhaliert 😉 – benötigt man nicht zwingend eine Maske. Das ist meine persönliche Ansicht. Beim Brotbacken arbeite ich ohne Abzugshaube, aber ich versuche auch, nicht den Staub einzuatmen und ruhig zu arbeiten.

      Herzliche Grüße
      Heike

  13. Christina

    Liebe Heike,

    danke für diese ausführliche Zusammenfassung!

    Ich persönlich liebe ja matte Pastelltöne in den Nuancen der Ultramarinfarben.
    Nachdem ich deine Beschreibung gelesen habe, könnte ich da einfach die Fillerbasis P mit 50% Einsatzkonzentration verwenden, mit blau und Ultramarinrosa meine gewünschte Farbe mischen und mit Titandioxid und extender W beliebig aufhellen, d.h auch über die empfohlenen 25% (bis ich Einsatzkonzentration 100% erreiche) ?

    Oder meinst du mit beliebig Titandioxid und Extender w hinzufügen nur, dass man dies tun kann, bis man die gewünschte Farbe erreicht hat und anschließend die Differenz zu 100% mit einem Füllpigment wie Baroneige SF 12 ausfüllt, da dieses kaum Farbverändernd wirkt?

    Mica Matte weiß scheint auch eine gute Basis für Pastelltöne mit der Fillerbasis P und Ultramarinen zu sein.

    Vielen Dank schonmal für die Hilfe, schöne deckende Pastelltöne herzustellen ist gar nicht so einfach 🙂

    1. Liebe Christina,

      das Mischen des Farbtons ist die eine Sache, die andere ist, dass die Mischung
      a) gut auf der Haut haften und
      b) sich angenehm verstreichen lassen soll.

      Meine Angaben der Anteile, die man der Fillerbasis P hinzufügt, hat das »auf dem Schirm«. Fügst Du mehr als die dort empfohlenen Weiß- oder Farbpigmente hinzu, musst Du eventuell auch Pigmente ergänzen, die für Haftung und ein gutes Auftragsverhalten sorgen, also Magnesiumstearat und funktionelle Filler.

      Kurz: 50 % sollte eine Fillerbasis einnehmen (es kann auch eine selbst gemischte sein), die anderen 50 % können nach eigenen Vorstellungen gemischt werden.

      Ich hoffe, ich habe Dich richtig verstanden?

      Herzliche Grüße

      Heike

  14. Liebe Heike,
    bin begeistert wie gut selbergerürte Pflege sein kann!
    Probiere mich langsam Vorwärts und nun möchte ich ein Schampoo/Pflege für meine dünnen und naturweissen Haare rühren. Die Silberprodukte möchte ich umgehen und denke da an eine Haarseife oder Spülung mit Farbpigmenten (blau und violett).
    Ist dies überhaupt möglich?
    Liebe Grüsse
    Astrid

    1. Liebe Astrid,

      dafür werden wasserlösliche Pigmente verwendet. Mineralische Pigmente lösen sich nicht und bleiben als Partikel im Haar – das möchtest Du sicher nicht. 🙂

      In kommerziellen Produkten werden oft Anthrachinonfarbstoffe verwendet, z. B. das violette CI. 60730, auch D&C Violet Nr. 2 genannt. Du bekommst es z. B. hier. Es wird jedoch kritisch diskutiert.

      Liebe Grüße

      Heike

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